Die Menschen hinter Primescan
Der neue Intraoralscanner von Dentsply Sirona wurde im Februar vorgestellt und stieß bereits während der IDS in Köln auf großes Interesse. Spotlight schaut hinter die Kulissen, stellt das Team vor und erläutert die Entwicklung des Produkts.
Schon immer ein Pionier der digitalen Dentaltechnik, führte Dentsply Sirona mit CEREC digitale Abdrücke ein. Um ein Produkt zu entwickeln, das verfügbare Technologien weiter verbessert, musste die Forschung und Entwicklung ein neues Verfahren entwickeln – die optische Hochfrequenzkontrastanalyse war geboren. Mit dem neuen Intraoralscanner Primescan erfolgt der Scan der Zahnoberflächen mit hochauflösenden Sensoren und einem kurzwelligen Licht. Rund eine Million 3D-Bildpunkte pro Sekunde werden dabei mit einer Messtiefe bis zu 20 Millimetern erfasst. Bei der zugehörigen Aufnahmeeinheit Primescan AC steht ein moderner Touchscreen zur Verfügung, der sich neigen lässt und somit immer in der optimalen ergonomischen Position steht.
Am besten lässt sich Primescan als Produkt beschreiben, das ein „Kind“ des gesamten Unternehmens ist – so vielfältig sind seine Vorteile und Anwendungen. Restaurationen können mit der neuen CEREC Software entweder in der Praxis geplant und hergestellt werden oder mithilfe digitaler Workflows in Zusammenarbeit mit Laboren und anderen Partnern.
Konrad Klein (mitte) präsentiert die Primescan-Features auf der KOL-Veranstaltung in Frankfurt am Main (Deutschland).

Die Marketingbroschüren beschreiben Primescan als „einfacher denn je, schneller als zuvor, genauer als bisher möglich“. Tatsächlich ist der neue Intraoralscanner genau das und punktet darüber hinaus mit herausragendem Design, das ein Maximum an hygienischer Sicherheit gewährleistet. Für die digitale Abformung ist Primescan ein großer Fortschritt. Die Kunden sind begeistert, und die Zahl der Bestellungen ist eindrucksvoll. Aber Primescan wäre ohne die harte Arbeit eines großartigen Teams nicht zu einem solchen Erfolg geworden.
Um mehr über die Entstehung von Primescan zu erfahren, sprach Spotlight mit zwei Mitgliedern des Entwicklungs-Teams: Konrad Klein, Projektleiter F&E (Forschung und Entwicklung) und Björn Voss, Teamleiter und F&E-Ingenieur.
Würden Sie uns etwas über Ihre Rollen bei Dentsply Sirona und Ihre fachlichen Hintergründe erzählen?
Björn Voss: Ich leite eine F&E-Gruppe, die sich auf optische Messtechnik spezialisiert hat, und wir alle haben in den letzten Jahren hart am Projekt Primescan gearbeitet. Derzeit unterstütze ich die letzten Phasen des F&E-Prozesses und das Testen. In den letzten Jahren habe ich an weiteren Intraoralscannern gearbeitet. Als ich 2012 – damals noch bei Sirona – begann, waren Konrad und ich am Projekt inEos X5, unserem Laborscanner, beteiligt. Ich habe an der Universität Heidelberg in Physik promoviert.
Konrad Klein: Zu Dentsply Sirona bin ich 2006 gekommen. Seitdem habe ich an der CEREC BlueCam, inEos Blue und dem von Björn erwähnten inEos X5 gearbeitet. Außerdem war ich in den letzten Jahren Projektleiter für Primescan. Wir haben dafür ein multidisziplinäres Team zusammengestellt, das sich aus Experten aus den Bereichen Elektronik, Optik, Mechanik und Software zusammensetzt. Ich habe Ingenieurwissenschaften studiert und an der Technischen Universität Darmstadt promoviert.
Björn Voss (rechts) erläutert die Entwicklung von Primescan auf der KOL-Veranstaltung in Frankfurt am Main (Deutschland).

Was waren angesichts des Erfolgs von Omnicam die treibenden Kräfte bei der Entwicklung des neuen Scanners?
KK: Die Hauptziele des Projekts waren eine größere Benutzerfreundlichkeit, die Steigerung der Geschwindigkeit und eine erhöhte Genauigkeit in der Behandlung.
BV: Angesichts dessen war es eine schwierige Aufgabe, denn wir alle lieben Omnicam und wissen um ihre Qualitäten. Es war eine Herausforderung, in allen genannten Bereichen etwas deutlich Besseres zu entwickeln.
Welche Herausforderungen mussten aus technologischer Sicht bewältigt werden?
KK: Es gibt zwei Hauptansätze, um Zähne intraoral zu vermessen: den Triangulationsansatz, bei dem Sie ein Muster aus einer Richtung projizieren und das Muster aus einer anderen Richtung beobachten. Das Muster wirft oft einen Schatten auf die Zähne. Innerhalb dieses Schattens kann keine Messung durchgeführt werden, was eine Herausforderung für den Zahnarzt darstellt. Omnicam verwendet diesen Triangulationsansatz.
Der andere Ansatz ist die Verwendung einer dynamischen Linse, die von oben nach unten scannt und keinen zweiten Beobachtungspunkt benötigt, sodass kein Schatten geworfen wird. Alles, was der Scanner sieht, kann auch vermessen werden. Unsere Forschung zeigte das Potenzial dieses Ansatzes, deshalb haben wir eine Hochfrequenzkontrastanalyse entwickelt. Dies ist die wichtigste Voraussetzung für die Messung von Zähnen aus jedem Winkel. Primescan erfasst nahezu alle Zahnoberflächen, auch beim Scan aus sehr spitzem Winkel.
Könnten Sie uns einen Einblick in das Team, dessen Mitarbeiter sowie den Innovations- und Testprozess geben, den Sie zur Entwicklung der neuen Technologie durchlaufen haben?
BV: In der Forschung und Entwicklung sind wir in thematischen Gruppen organisiert. Wir haben Teams, die sich auf Elektronik, Optik, Hardware, Software und so weiter konzentrieren. Im Laufe des Projekts brachte Konrad dann Experten aus den verschiedenen F&E-Gruppen zusammen.
KK: Das Projekt startete mit einem kleinen Team und war zuerst nur eine unter vielen Studien. Als diese Studie jedoch aufzeigte, dass Primescan wahrscheinlich ein Erfolg werden würde, wurde sie zu einem Projekt, und das Team wuchs mit.
Ich möchte eine kleine Anekdote erzählen. Während der Studienphase ist es normal, dass unklar ist, ob das, woran Sie arbeiten, ein Erfolg wird. Es gab diesen wunderbaren Moment, als eines der Teammitglieder eine E-Mail schickte und schrieb: „Ich habe ein Foto von meinen Zähnen gemacht. Schau, wie schön sie sind!“ Natürlich war es kein Foto, sondern ein Scan mittels Primescan, auf dem alle Details sichtbar waren. Jeder im Team, der diesen Scan sah, dachte in dem Moment so etwas wie: „Wow! Das wird rocken, wenn es fertig ist.“
Worauf sind Sie im Rahmen Ihrer Arbeit an Primescan besonders stolz?
BV: Ich bin sehr stolz darauf, wie reibungslos der Prozess lief. Wenn man all die Dinge bedenkt, die schiefgehen können, sind nur wenige tatsächlich schiefgegangen. Das liegt daran, dass jeder sein Bestes gegeben hat. Ein Beispiel: Gegen Ende des Projekts hatten wir Schwierigkeiten, zu bestätigen, dass der Scanner die Genauigkeit hat, die wir uns vorgestellt haben. Das hat mich schon sehr unter Druck gesetzt, aber das ganze Team hat an einem Strang gezogen und sich gegenseitig unterstützt, um eine Lösung zu finden.
KK: Um Björns Kommentar zu ergänzen: Denken Sie an die vielen Prozesse, die im Hintergrund während des Primescan-Projekts abliefen. Das Unternehmen durchlief eine Fusion und eine Zeit des Managementwechsels mit drei verschiedenen CEOs. Es sagt viel über das Projektteam aus, dass wir es trotzdem geschafft haben, die Fortschritte und Ergebnisse zu erreichen, die für eine kontinuierliche Unterstützung notwendig sind. Wir haben nie daran gezweifelt, dass dieses Projekt zu einem erfolgreichen Produkt wird.
BV: Die zweite Sache, auf die wir wirklich stolz sind, ist, dass wir jetzt branchenweit keinen Vergleich mehr scheuen und nicht fürchten müssen, dass ein Wettbewerber einen schnelleren oder genaueren Scanner hat. Den Hype um Primescan auf der IDS zu erleben, war ein stolzer Moment für unser Team.
Eindrücke von den Primescan Vorstellungen
Interne Stimmen zum neuen Intraoralscanner Primescan
Impressionen der Primescan Vorstellung in Frankfurt am Main, Deutschland.
Die Features von Primescan
Der präzise digitale Workflow von Primescan
Dentsply Sirona präsentiert den neuen Primescan (Werbevideo in Englisch)